Facebook-Kommentar führt zu Klagsdrohung durch Firma Nuntio

Es begann mit einer simplen Statusmeldung auf Facebook. Hannes Offenbacher suchte dort nach kreativen Filmemachern in Wien. Als erste Antwort kam dazu vom User Michael Hollauf:
Was immer Du tust, Finger weg von der Firma Nuntio. Gaaanz schlechte Erfahrungen...
Es folgte im Status ein kurze Diskussion über die Firma Nuntio, die mir bis dato kein Begriff war und ein User meinte sogar, mit der Firma bisher nur gute Erfahrungen gemacht zu haben. Bereits einen Tag später setzte die Anwaltskanzlei Scheer einen Anwaltsbrief an Michael Holauf auf, nachzulesen hier. In dem Brief wurde Hollauf Kreditschädigung auf Grund ehrabschneidender Behauptungen vorgeworfen und dieser zu Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung, zur Widerrufung seiner Behauptung auf Facebook und zur Zahlung von Euro 720,- für den Anwalt aufgefordert. Einmal abgesehen davon, dass in dem Facebook-Kommentar keinerlei ehrabschneidende Behauptungen getroffen wurden, sondern lediglich Erfahrungen (auch positive) ausgetauscht wurden, zeigt dieses Beispiel schön, wie man es nicht macht. Eine kurze Suche auf Twitter genügt, um festzustellen, wie beliebt sich Nuntio dadurch gemacht hat.  Im Prinzip hat Nuntio durch seine Vorgehensweise nur den Rat, die Finger von dieser Firma zu lassen, bestätigt. Die Vorgehensweise ist vor allem deswegen vorsichtig ausgedrückt suboptimal, weil die Nachricht auf Facebook im Normalfall höchstens von den Freunden das Erstellers gelesen wird. Jetzt allerdings verbreitet sich die schlechte Kunde über Nuntio zumindest in der Österreichischen Web 2.0 Welt sehr schnell. Für Blogger und Facebook-User besteht kein Anlass zur übertriebenen Vorsicht in ihren Aktivitäten, da einerseits die Aussage gar nicht "ehrabschneidend" war und andererseits nicht jede Firma so einen PR-Gau riskieren möchte. Was bleibt von der Geschichte ist lediglich der nun mit Fakten untermauerte Spruch:
Finger weg von der Firma Nuntio
Update: Bzgl. der Kreditschädigung gibt es auch andere Meinungen, wie auch in den Kommentaren ersichtlich oder hier und hier. Ich bin kein Jurist, also mal sehen, wer Recht behält, sollte kein Vergleich rauskommen. Die Sache selbst zieht im Web immer weitere Kreise, so sieht eine Suche bei Google nach Nuntio bestimmt nicht mehr besonders vorteilhaft für das Unternehmen aus, bei Wikipedia fand Nuntio ebenfalls bereits Erwähnung und natürlich gibt es eine Menge Blogbeiträge darüber:
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