Die künstliche Debatte

Ein kleiner Nachtrag zu meinem Blogposting über vertrottelte Argumente. Der von mir eigentlich hoch respektierte Sebastian Kurz liefert dazu einen besonders wertvollen Beitrag:

Eine “künstliche Debatte” brauche man in Österreich definitiv nicht, statt dessen sollte man sich auf die wesentlichen Integrationsprobleme wie den Spracherwerb, die Eingliederung in die Gesellschaft und den Respekt vor österreichischen Werten konzentrieren.

Einmal abgesehen davon, dass es sehr spannend wäre zu diskutieren, was denn österreichische Werte sein sollen, verdient das Scheinargument der “künstlichen Debatte” besondere Würdigung. Mir stellt sich dabei die Frage, was wäre denn eine “natürliche Debatte” im Gegensatz zur künstlichen? Was wären die Kriterien für eine “künstliche Debatte”? Die Anzahl der TeilnehmerInnen, der Zeitpunkt der Diskussion?

Letztlich ist die “künstliche Debatte” nur eine perfide Variante des “Haben wir keine wichtigeren Probleme?” Arguments und ist letztlich ein Versuch ein unangenehmes Thema abzudrehen. Dabei ist gerade das Burkaverbot ein Thema das einer intensiven Auseinandersetzung bedarf. Neben dummen Argumenten aus der “Ich empfinde das so.” Ecke, gäbe es sowohl für als auch gegen ein Verbot valide Argumente quer durch alle Fraktionen. Aber eine ernsthafte Diskussion wäre wahrscheinlich von Medien und Politik zu viel verlangt.

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