Wer stiehlt von 'Kunst hat Recht'?

Nehmen wir mal an, es wäre tatsächlich sowas wie Raub oder Diebstahl, wenn jemand aus diesem vermaledeiten Internet etwas runterlädt? Genau das will uns die Urheberrechts-Industrie derzeit mit der Initiative Kunst hat Recht einreden. Denn schließlich war früher alles besser, als die Musikindustrie noch durch Musikkassetten getötet wurde,  Ö3 noch Andy Baum gespielt hat und Papermoon noch nix zum Basteln im Kindergarten war. Diesen KünstlerInnen geht's jetzt total schlecht, nicht etwa weil keinen mehr interessiert, was sie so produzieren, sondern weil Ihnen die Gratiskultur ihre Lebensgrundlage entzieht. Ich hab mich mal auf Pirate Bay begeben und erhoben, wer von den Initiatoren von Kunst hat Recht dort downloadbar ist:
Marco Angelini0 torrents
Andy Baum0 torrents
Mercedes Echerer0 torrents
Karl-Markus Gauß0 torrents
Sabine Gruber0 torrents
Peter Henisch0 torrents
Michael Kos0 torrents
Danny Krausz0 torrents
Peter Legat or Count Basic2 torrents
Missy May0 torrents
Cornelia Mooswalder0 torrents
Barbara Neuwirth0 torrents
Papermoon3 torrents
Gerhard Ruiss0 torrents
Helmut Peschina0 torrents
Soap&Skin5 torrents
Julya Rabinowich0 torrents
Willi Resetarits oder Dr. Kurt Ostbahn5 torrents
David Schalko1   torrent
Harald Sicheritz0 torrents
Johannes Maria Staud0 torrents
Thomas Stipsits0 torrents
Ulrike Truger0 torrents

Summe16 torrents
davon tatsächlich downloadbar3 torrents
Von den auffindbaren 16 torrents waren übrigens nur 3 wirklich downloadbar, bei den anderen waren keine Seeds bzw. genügend Peers online, es könnte natürlich sein, dass man mit wochenlanger Geduld auch die anderen 13 Werke auf die Festplatte kriegt. Alle drei Downloads waren übrigens von Soap & Skin, die ich natürlich umgehend nach dem Check wieder gelöscht habe, gibt's ja ohnehin ganz legal auf Spotify, falls ich die irgendwann wirklich einmal hören wollte. Ich frage mich schon länger, wer eigentlich die Bücher von Gerhard Ruiss überhaupt liest und warum der so Angst vorm Internet hat. Eine Suche nach Skrillex ergab übrigens 161 Ergebnisse und nach Harry Potter mehr als 1000. Der am meisten runtergeladene Österreicher dürfte meiner Vermutung nach Arnold Schwarzenegger sein. Man sieht also, Publikumsinteresse und Verfügbarkeit im Internet sind ganz eng miteinander verbunden. Es interessiert einfach niemanden (mehr), was Andy Baum so tut und dafür ist keiner verantwortlich außer er selbst. Die InitiatorInnen der Kampagne kämpfen also für Hollywood, Madonna und Co, wenn sie von einer Festplattenabgabe schwafeln und von Deep Packet Inspection. Ich bin bereit zu zahlen für Kunst, die mich inspiriert und interessiert. Ich zahle für Spotify und iTunes und kauf mir Bücher für meinen Kindle. Blöderweise ist da selten etwas aus Österreich dabei, weil unsere "KünstlerInnen" es einfach verpasst haben und jetzt da stehen, wie die Bierkutscher vor dem LKW. Kaum jemand der oben genannten InitiatorInnen hat übrigens eine halbwegs aktuelle Homepage geschweige denn eine Facebook-Seite. Die österreichische Urheberrechts-Industrie sollte also besser in die Ausbildung ihrer Mitglieder investieren als in windschiefe Kampagnen.
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