Der Medienrat ist tot

oder hat wahrscheinlich nie gelebt. Schon am 7. Juni sind Prof. Heinz Mayer und ich von unseren Funktionen im Medienrat zurückgetreten, bis heute ist es dem verbleibenden Medienrat nicht gelungen die eigene Homepage zu aktualisieren. Es dürfte ziemlich komlipliziert sein, ein Image im Photoshop zu ändern. Was ist beim Medienrat also schief gelaufen? Ziel des Medienrats war es eigentlich dem Presserat zuvorzukommen und eine unabhängige ethische "Komission" zu schaffen. Der erste Fehler war, dass der Medienrat eben nicht unabhägig war/ist, sondern zu 100% am Österreichischen Journalistenclub (ÖJC) hängt. Der Medienrat wurde vom Fred Thurnheim, seines Zeichens Präsident des ÖJC, gegründet, hat seinen Sitz beim ÖJC und seine Finanzen werden von Frank Bock, Vorstandmitlgied im ÖJC, verwaltet. Ich gestehe, dass ich vorher den ÖJC nicht kannte. Wenn man sich zum Beispiel den Vorstand des ÖJC ansieht kommen jedenfalls nicht unbedingt viele journalistische oder mediale Kapazunder vor. Diese Irrelevanz habe ich schlicht übersehen. Letztlich war der Medienrat ein Alleingang des ÖJC und damit fehlte ihm auch jegliche Legitimation. Weder Medien noch JournalistInnen akzeptierten die Einrichtung des Medienrats. Im Nachhinein eh logisch. So gelang es auch nie, auch nur einen Vertreter relevanter Printmedien zu gewinnen. Und insgesamt wurde bisher meines Wissens auch nur ein Fall behandelt. Bloggen heißt, sich selbst angreifbar zu machen und wer selbst immer wieder die große Keule schwingt, sollte nicht anstehen eigene Fehler einzugestehen. Die Mitgliedschaft im Medienrat war jedenfalls einer. Heinz Mayer als Vorsitzender schien mir garant genug, dass es sich dabei um etwas seriöses handelt, ohne das selbst weiter nachzuprüfen und um letztlich der eigenen Eitelkeit nachzugeben. Ein Gutes hatte der Medienrat allerdings schon. Aus ihm entstand auch der Internetrat, der zwar ebenfalls schon sanft entschlafen sein dürfte, aber definitiv mehr impact hatte und mehr Spaß machte. Vielleicht schafft es auch der Medienrat irgendwann sich aufzulösen oder zumindest meinen Namen und mein Foto von der Homepage zu entfernen, bis dahin bleibt die Homepage ein mahnendes Beispiel für mangelnde Professionalität.
Published:
blog comments powered by Disqus