Der Opernball und die Prostitution

Richard Lugner hat es also wiedermal geschafft. Er lädt die ehemalige Mätresse Berlusconis und illegal arbeitende Prostituierte Ruby zum Opernball ein. Mir ist es ja wurscht was Herr Lugner macht, meistens zumindest, obwohl er auf unbeabsichtigte Weise sehr unterhaltsam sein kann und ich mich dem High-Society Porno dann doch nicht immer entziehen kann. Aber wirklich beschämend ist die Reaktion von ORF und Opernballorganisation.
"Das ist die größte Peinlichkeit, die Herr Lugner jemals gemacht hat. Es ist traurig, beschämend und pietätlos"
sagt die Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürkh. Noch weiter Wolfgang " ich scheiß aufs Internet" Lorenz:
Die Mitarbeiter mögen das Fest "nicht zum Nuttenball umfunktionieren", schreibt Lorenz in dem Mail. Gegenüber der APA bestätigte er dies.
Ich frage mich, wie traurig und pietätlos sind solche Aussagen. Denn mal ehrlich, die junge Dame ist ganz bestimmt nicht die erste und auch nicht die letzte Prostituierte, die den Opernball besucht. Die Reaktion der "Offiziellen" zeigt vielmehr wieder ein falsches Verhältnis im Umgang mit Frauen, denn würde der Freier Berlusconi den Opernball besuchen, hätte wohl niemand der Herrschaften etwas dagegen. Was gibt Ihnen das Recht, über eine Frau zu urteilen, die höchstens mindere strafrechtliche Vergehen begangen hat. Ich vermisse die Empörung von Frau Treichl wenn wieder mal irgendein Schlächter aus dem Gadaffi Clan, der schon erwähnte Berlusconi oder die Grassers am Opernball antanzen. Mit diesem dummen aber auch entlarvenden Reaktionen wird meiner Meinung nach folgendes untermauert:
  • Prostitution ist böse wenn sie offensichtlich wird
  • Für Steuerhinterzieher, Massenmörder und Gesetzesbrecher aller Art ist aber sehr wohl Platz
  • Elitenfreundlichkeit und Frauenfeindlichkeit sind hier ein Ding
  • Wolfgang Lorenz hat keine Manieren und ist pietätlos
  • Egal was passiert, Richard Lugner gewinnt im Rennen um Aufmerksamkeit
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