Blogparade: Wahljahr 2010

Kollege Thomas Knapp vom feuerhaken - eines meiner Lieblingsblogs - hat eine Blogparade zu den Wahlgängen 2010 ausgerufen. Martin Blumenau schrieb einmal ganz treffend, dass Bloggen immer heißt sich angreifbar zu machen und genau das möchte ich mit der Veröffentlichung meiner Prognosen zu den Wahlgängen 2010 tun. Denn eines muss ich meinen Prognosen vorausschicken: Ich lag noch nie richtig und ich wähle immer die Verlierer. Was ich wählen werde, weiß ich teilweise noch nicht, aber ich gehe gerne das Risiko ein, dass meine falschen Prognosen ewig im Netz vorhanden sein werden und meinen zukünftigen Irrtum entlarven!-) Zu den anstehenden Gemeinderatswahlen in Vorarlberg, Tirol und Niederösterreich kann und will ich nichts sagen. Die Gemeinden dieser Bundesländer sind einfach zu weit weg von meiner Wahrnehmung. Bundespräsident Heinz Fischer wird nach einem langweiligen Wahlkampf einen langweiligen Sieg im ersten Wahlgang erringen. Diverse abstruse Organisationen und Personen können den Mangel eines seriösen Gegenkandidaten für sich nützen und analog zu Richard Lugner gegen Thomas Klestil einen Achtungserfolg erzielen. Die Wahlbeteiligung wird niedrig sein und Fischer wird demütig seinen Wählerinnen und Wählern danken. Burgenland Hans Niessl wird für seinen ausländerfeindlichen Kurs bestraft, aber leider wird davon vor allem die FPÖ profitieren. Die Wählern gehen eben auch in Sachen Ausländerfeindlichkeit lieber zum Schmied und nicht zum Schmiedl. Die ÖVP wird ebenfalls verlieren. Die Grünen schaffen den Einzug in den Landtag mangels Alternativen für vernünftige Menschen trotz negativen Bundestrend. Übrigens ist der Blogger Michel Reimon Spitzenkandidat der Grünen im Burgenland. Steiermark Franz Voves verliert , bleibt aber Landeshauptmann, weil auch die ÖVP zu den Wahlverlieren zählen wird. Sieger wird einmal mehr die FPÖ sein, die Stimmen von der KPÖ und SPÖ einsammeln kann. Das BZÖ ist ein kleiner Faktor in der Steiermark, wird den Einzug in den Landtag aber nicht schaffen. Die steirischen Grünen verlieren ebenfalls leicht. Wien Peter Hajek postuliert für die Wiener SPÖ in seinem Videoblog das Motto: "Wien darf nicht Kärnten werden" und damit könnte die SPÖ sehr gut fahren. Wenn man es schafft, sich als professionelle KommunalpolitikerInnen gegen die Radaubrüder der FPÖ zu positionieren. Michael Häupl wird es genau deswegen noch einmal zu Wege bringen, die absolute Mehrheit für die SPÖ erringen. Im Wahlkampf wird man übrigens den Bundeskanzler möglichst verstecken. Die FPÖ wird ebenfalls zulegen können, aber insgesamt weit unter den Erwartungen bleiben. Straches Anspruch auf den Sessel des Bürgermeisters wird nach der Wahl nur noch eine lustige Annektote in Sachen Größenwahn sein. Zwei weitere Verlierer wird es in Wien geben. Die Wiener ÖVP bleibt mit Marek als Spitzenkandidatin richtungslos und uneinschätzbar. Die Law und Order Politik Fekters verhindert ein offensives wildern im Grünen/Liberalen Lager und rechts deckt alles die FPÖ ab. Verlässlich wird nach den Wahlen eine erneute Obfraudebatte in der ÖVP aufflammen. Die Grünen kämpfen normalerweise mit der ÖVP ums gleiche Wählerreservoir, verlieren aber diesmal jede Menge Stimmen an die SPÖ, einerseits weil das Match Häupl gegen Strache alles andere zudeckt und andererseits, weil eine schwache Spitzenkandidatin mit einem noch schwächeren Parteiapparat, der zusehends den Kontakt zu seinen Wählern verliert, keine glaubhafte Alternative darstellen kann. Fazit:
  • Die SPÖ verliert überall außer in Wien.
  • Der Druck auf Werner Faymann innerhalb seiner Partei wird wachsen.
  • Die ÖVP kann die Schwäche der SPÖ nicht für sich nutzen.
  • FPÖ gewinnt, bleibt aber hinter den Erwartungen und wird noch lange an Kärnten zu beißen haben.
  • Die Grüne Performance ist weiter durchwachsen.
  • Die nicht enden wollenden Begräbnisfeierlichkeiten fürs BZÖ gehen weiter.
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