Urlaub mit Freunden

Seit wann werden eigentlich Asylwerber mit Kriminellen gleichgesetzt? Schleichend hat sich diese Verknüpfung, wahrscheinlich als erstes von Jörg Haider geprägt, in Politik und Medien festgesetzt. Keine Asyldiskussion im ORF vergeht, ohne nicht auch über angebliche Einbrecherbanden in Ostösterreich sprechen zu müssen, obwohl beide Gruppen nichts miteinander zu tun haben. Als Resultat dieser Verknüpfung steht das Bundesheer noch immer an der Grenze zu Ungarn und schützt dort lediglich die Bundesregierung vor der Krone. Ein weiteres Resultat ist, dass dringend notwendige Erstaufnahmezentren bei der Bevölkerung in der Beliebtheitsskala nur ganz knapp vor Atomkraftwerken rangieren. Dementsprechend hysterisch reagierten auch BZÖ Politiker, als bekannt wurde, dass in Kärnten ein solches Erstaufnahmezentrum für Asylwerber errichtet werden soll. Allen voran Uwe Scheuch, der sogar nicht davor zurückschreckt, ein Landesgesetz zu fordern, das klar der Verfassung widerspricht. Aber mit der Verfassung hat es das BZÖ bekanntlich nicht so. Das BZÖ schafft es durch diese desperadohafte Politik ein ganzes Bundesland in Geiselhaft zu nehmen. Nahezu in ganz Österreich wird mittlerweile Kärnten mit dem BZÖ gleichgesetzt, obwohl die Hälfte der Kärntner diese explizit nicht gewählt haben. Genau diese Gleichsetzung und politische Isolation Kärntens führt aber zu einer weiteren Solidarisierung der Kärntner mit dem BZÖ ähnlich den Sanktionen der EU gegen Österreich in Zeiten von Schwarz/Blau. Kärnten darf aber nicht zur politischen Freakshow werden, wo ein Kuriosum das nächste jagd. Das zu Verhindern geht nur im Dialog.

Asylwerber kommen nicht aus Jux und Tollerei zu uns nach Österreich, sondern weil sie unsere Hilfe benötigen. Es ist besonders schade, dass diese von der Öffentlichkeit nur als Gefahr oder Ärgernis wahrgenommen werden und nicht als Bereicherung. Zum Glück gibt es in Kärnten aber auch Gemeinden, die sich für den Bau eines solchen Erstaufnahmezentrum interessieren. Die Bürgermeister dieser Gemeinden sind massivem Druck ausgesetzt. Primäres Argument gegen die Errichtung eines Erstaufnahmezentrums ist, dass der Fremdenverkehr darunter leiden würde.

umf

Genau bei diesem Argument setzt unsere Initiative urlaubmitfreunden.at an. Michaela Amort, Nicky Baeck, Christoph Chorherr, Max Kossatz, Martin Schimak und ich haben eine Intitiative ins Leben gerufen, die jener Kärtner Gemeinde, die letztlich das Asylerstaufnahmezentrum baut, mehr Tourismus bringen soll als vorher. Zu diesem Zweck soll jeder, der auf urlaubmitfreunden.at unterzeichnet, garantieren in eben dieser Gemeinde mindestens zwei Tage Urlaub zu machen, wenn das Erstaufnahmezentrum errichtet ist. Ich denke die Aktion setzt einen sehr positiven Kontrapunkt zur derzeitigen Stimmung und Debatte. Es geht nicht darum, sich gegenseitig irgendwelcher Grauslichkeiten zu bezichtigen, sondern ein positives Signal sowohl für Asylwerber als auch für den Kärntner Fremdenverkehr zu setzen. Deswegen bitte hier unterschreiben, mit den Hashtag #UmF darüber twittern und der Facebook-Gruppe beitreten.
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