Es wiehert der Amtsschimmel

Immer wenn man denkt, schlimmer  es nicht werden, findet der Landesvorstand der Wiener Grünen dann doch eine Möglichkeit mich aufs neue zu verblüffen. Die neuesten Ablehnungen Grüner Vorwähler sehen nämlich so aus:
Vielen Dank für Ihr Interesse, UnterstützerIn der Wiener Grünen zu werden. In den letzten Wochen hat der Landesvorstand der Grünen Wien eine intensive Debatte darüber geführt, wie die Grünen gleichzeitig für neue Menschen offen sein, aber auch die Identität einer gemeinsamen Partei bewahren können. Es ist klar, dass wir neue Menschen brauchen, um uns entwickeln zu können. Gleichzeitig wissen wir, dass eine Partei, die ein hohes Maß an interner Demokratie versucht, auch die Bereitschaft von Allen braucht, sich daran zu beteiligen. Damit meinen wir nicht nur die Möglichkeit zur Mitbestimmung, sondern auch gleichzeitig die Auseinandersetzung mit den Menschen, der Organisation, den Inhalten und den Zielen der Grünen. Der Wiener Landesvorstand ist sich einig, dass wir den alleinigen Wunsch, bei der Landesversammlung am 15. November stimmberechtigt zu sein nicht als ausreichende Beteiligung an den Wiener Grünen nach unserem Statut sehen: „5.7.1 Wer der Landespartei gegenüber erklärt, dass sie/er sich mit den Grundsätzen und dem Programm der GRÜNEN - GRÜNE ALTERNATIVE WIEN einverstanden erklärt und bei der Partei mitarbeiten und mitentscheiden will, ohne Parteimitglied zu sein, erwirbt mit Aufnahme durch den Landesvorstand den Status einer Unterstützerin/eines Unterstützers.“ Aus Ihrem Ansuchen, UnterstützerIn der Grünen zu werden, konnten wir diese uns wichtige Bereitschaft nicht herauslesen, da das von Ihnen verwendete Formular einige Felder nicht enthält, die Bestandteil des offiziellen grünen Antragsformulars sind (siehe:http://wien.gruene.at/uploads/media/Beitrittsformular_2009-1.pdf) . Deshalb können wir Ihnen den Status als UnterstützerIn der Wiener Grünen nicht zuerkennen. Das bedeutet, dass Sie am 15. November auf der Landesversammlung nicht stimmberechtigt sind. Eine eingehend geführte Debatte hat sich darum gedreht, ob wir trotzdem die Chance, die wir in Ihrem Ansuchen für uns sehen, nützen können. Wir wissen ganz genau, dass es gerade für die Grüne Partei notwendig ist, offen für neue Menschen zu sein. Da wir überzeugt sind, dass die Idee der Grünen Vorwahlen eine richtige ist, möchten wir Sie bereits jetzt zum „Grünen Vorwahlen Konvent“ einladen. Am 18. Oktober werden wir im Rahmen dieser Veranstaltung gemeinsam versuchen, ein langfristiges Vorwahlenmodell für die Wiener Grünen zu entwickeln und auch ein erstes Experiment in diese Richtung für die Listenerstellung am 15. November starten. Eine separate Einladung werden wir zur Erinnerung im Herbst erneut aussenden. Mit freundlichen Grüßen Robert Korbei Landesgeschäftsführerder Wiener Grünen
Sorry aber mich erinnert das stark an diese Szene bei Asterix:Vermeintlich falsche Formulare waren schon immer eine der stärksten Waffen der Bürokraten. Wieder einmal hat der Grüne Landesvorstand die Spielregeln geändert. Während noch vor einigen Monaten willige Unterstützer einfach durchgewunken wurden, wird jetzt jeder einzelene geprüft und rein willkürlich abgelehnt oder angenommen. Allerdings wurden bis vor zwei Wochen auch einige Unterstützer mit dem Formular der Grünen Vorwahlen angenommen. Wer also nicht will, dass die Wiener Grünen von ängstlichen Bürokraten repräsentiert werden, sollte gleich nochmal das in den Augen des Landesvorstans richtige Formular abschicken oder eine dieser Maßnahmen erwägen.
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