Frau sein ist nicht genug

Ich staunte nicht schlecht, als in der gestrigen Pressestunde Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek forderte, dass eine Frau in der Person von Außenkommissarin Ferrero-Waldner den österreichischen Kommissar stellen müsse. Erinnert sich noch jemand an den Wahlkampf Fischer vs. Ferrero? Da hieß es von seiten der SPÖ-Frauen, dass eben "Frau sein nicht genug sei" und es komme auf die Inhalte an und deswegen sei Fischer die bessere Wahl. Einmal abgesehen von der durchaus traditionellen Kompetenzverteilung in der Familie Fischer, habe ich mich damals schon gefragt, wo wenn nicht beim überaus unwichtigen Amt des Bundespräsident ist dann das Geschlecht Qualifikation genug? Naja seis drum, es ist in der Praxis nämlich relativ egal, wer Bundespräsident ist. Das Beispiel zeigt nur sehr schön, wie ehrlich es die SPÖ mit der Emanzipation meint. Geht es um Positionen, die von der ÖVP besetzt werden, dann muss das unbedingt eine Frau machen. Steht ein SPÖ-Kandidat im Wahlkampf gegen eine Frau, dann ist die Emanzipation nicht mehr ganz so wichtig.
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