Grüne: Angst vor dem Wähler

Die Grünen haben sich also gegen Voggenhuber entschieden. Für mich ein weiteres Zeichen, dass man sich bei denen Grünen weg von einer basisdemokratisch organisierten hin zur klassischen Partei entwickelt. Gerade die Grünen sollten begriffen haben, dass die letzte Instanz immer noch der Wähler ist und der hat Voggenhuber bei der letzten EU-Wahl mit einem beeindruckenden Vertrauensvotum in der Form von Vorzugsstimmen ausgestattet. Schon allein deswegen hätten sich die Grünen diese Chance nicht entgehen lassen dürfen. Das Votum der Grünen Gremien ist aber nicht nur ein Votum gegen Voggenhuber, sondern zeigt auch wie wenig die Grüne Bundesspitze ihrer eigenen Spitzenkandidatin zutraut. Offensichtlich hält man Lunacek nicht für stark genug, in einem Vorzugsstimmenwahlkampf gegen Voggenhuber zu bestehen. Über das Demokratieverständnis der neuen Grünen Spitze sagt das natürlich einiges aus. Mir persönlich ist Voggenhuber egal. Er war für mich nie ein Grund Grün zu wählen und wird auch nie einer sein. Er ist einfach zu selbstverliebt und seine Haltung zur gescheiterten EU-Verfassung war mir einfach zu unkritisch. Voggenhuber wurde ja schon das ein oder andere mal als der grüne Jörg Haider bezeichnet und ein bisschen zeigt sich das auch hier wieder. Durch seine "Ich bin schon weg - Ich bin wieder da!"-Wankelmütigkeit hat er sich diese Situation auch selbst zuzuschreiben. Noch am Parteitag wäre es ein leichtes für ihn gewesen, den letzten Platz für sich zu reklamieren. Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Internetdebatte im Falter fortgesetzt werden sollte.
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