Real Life Nude Patch

Dass Sicherheitsfanatiker nicht ganz stubenrein sind, diese Vermutung hatte ich schon länger. Wer schon einmal am Flughafen aus der Schlange treten musste, weiß was ich meine. Aber jetzt hat die internationale Sicherheitshysterie einen neuen Höhepunkt erreicht. Mich erinnert das an Nude Patches, die man für Computerspiele runterladen kann und schon steht die ohnehin meistens spärlich bekleidete Nachtelfin, Lara Croft oder Zelda nackig da. Jetzt soll es so eine Möglichkeit auch im "Real Life" geben. Das Opfer muss nur die Arme heben und schon tasten elektromagnetische Strahlen den Körper ab und geben ein Nacktbild auf den Bildschirm aus. Mir persönlich ist es wirklich egal. Wenn jemand meinen übergewichtigen Körper unbedingt am Bildschirm sehen will, betrachte ich das als Kompliment, aber ich kann mir schon lebhaft vorstellen, welche Bemerkungen fallen werden, wenn die nächste Mädchenschulklasse durch den Scanner muss. Natürlich wird von den so genannten Sicherheitsexperten versichert, dass keine Aufzeichnungen gemacht würden, die Gesichter unkenntlich wären und selbstverständlich alles ganz seriös und ernst gehandhabt würde. Die Geschichte der Sicherheitstechnik hat aber gezeigt, dass solche Möglichkeiten immer ausgenutzt werden. Das zeigt sich in  italienischen Abhörskandalen, bei der Aktenhandhabe im Innenministerium, beim Vorgehen der Behörden gegen Tierschützer. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis zum Beispiel Nacktaufnahmen von Prominenten im Internet auftauchen werden, schlimmere Dinge kann sich wohl jeder selbst vorstellen. Der eigentliche Skandal an der Sache ist, dass die EU-Kommission die Genehmigung dieser Scanner am Parlament vorbei winken will. Zum Glück gibt es noch ein paar Abgeordnete wie zum Beispiel Eva Lichtenberger von den  Grünen, die sich dagegen im Europaparlament zur wehr setzt. Nützen wird es aber wohl nix.
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